Windkraft mit der Brechstange – Wie der Planungsverband Donau-Wald Demokratie, Bürgerrechte und gesunden Menschenverstand ignoriert

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Die Energiewende braucht Akzeptanz – und keine Planungswillkür im Hinterzimmer. Doch genau diese scheint der Regionale Planungsverband Donau-Wald mit erschreckender Offenheit zu praktizieren. Unter dem Deckmantel angeblicher Zeitnot wird hier nicht nur planungsrechtlich übergriffig agiert – sondern offensichtlich bewusst gegen geltende Maßstäbe, Anwohnerinteressen und eigene Zielvorgaben verstoßen. Der Fall Franken-Neuhofen ist ein beispielloses Dokument politischen Versagens – oder politischer Absicht.

Informiert, gewarnt – und bewusst ignoriert

Am 10. Juli 2025 wurde dem gesamten Planungsverband die dramatische Situation in Franken-Neuhofen detailliert dargelegt: Eine regelrechte Umzingelung durch Windkraftprojekte, wie sie in Bayern ihresgleichen sucht. Die Gemeinde steht bereits heute unter massiver Vorbelastung – ökologisch, gesundheitlich, sozial.

Doch das Gremium reagierte nicht mit Verantwortung, sondern mit Ignoranz. Ein Änderungsantrag der Mitglieder Mangold und Gold, der die völlig überzogene Flächenausweisung zumindest korrigieren wollte, wurde lapidar abgebügelt – mit gerade einmal zwei Stimmen Zustimmung. Demokratische Teilhabe? Zweitrangig.

Die offizielle Ausrede: „Wir sind zu spät dran“

Die Begründung für das planungswidrige Durchregieren ist ebenso durchschaubar wie entlarvend: Laut Laumer, Seissler und Lichtinger sei man „schon so spät dran“, dass nun möglichst schnell möglichst viele Flächen ausgewiesen werden müssten.

Doch was daraus folgt, ist ein regelrechter Wortbruch am Gesetz: Anstatt sich an das bis 31.12.2026 geltende Ziel von 1,1 % Windvorrangfläche zu halten – wie es das neue Wind-an-Land-Gesetz vorsieht – setzt der Verband gleich auf 1,8 %, also die Quote, die erst ab 2032 verbindlich wird.

Was ist das für ein Verständnis von gesetzlicher Planung? Hier wird nicht geplant, hier wird gezockt mit Bürgern, Eigentum und Lebensqualität.

Pikant: Die Flächen sind längst mit einem Investor „besprochen“

Besonders brisant: Laut Hr. Seissler ist die Fläche bei Franken-Neuhofen bereits mit dem Investor Hermann besprochen worden. Diese Aussage ist ein offenes Eingeständnis dessen, was viele Bürger lange vermutet haben: Die Entscheidungen werden längst hinter verschlossenen Türen getroffen – noch bevor überhaupt Planverfahren abgeschlossen sind.

Was bedeutet das im Klartext?
Dass der Planungsverband offenbar keine unabhängige, gemeinwohlorientierte Entscheidung treffen kann, weil man sich durch inoffizielle Investorengespräche politisch erpressbar gemacht hat. Demokratie adé – willkommen im Klüngelclub.

Willkür beim Planungsziel: Wenn etwas nicht passt, wird es einfach gestrichen

Der Tiefpunkt ist jedoch die systematische Manipulation der Planungsziele. Hr. Schmauß, beauftragt mit der Erarbeitung der Windvorrangflächen, hat in seinem aktuellen Entwurf die Vermeidung von Überlastungen vollständig gestrichen – obwohl genau dieses Ziel in früheren Entwürfen noch zentral war.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: Ein Gebiet wie Franken-Neuhofen – objektiv völlig überlastet – würde mit einer solchen Vorgabe automatisch aus der Planung fallen. Also wird die Vorgabe einfach getilgt.

Dass am Ende Ronny Reith mit viel Einsatz wenigstens einen „Appell zur Prüfung von Überlastung“ in die Präambel retten konnte, ist ein schwacher Trost. Ein Appell ersetzt keine rechtlich bindende Schutzklausel.


Was hier passiert, ist institutioneller Kontrollverlust

Die Geschehnisse im Planungsverband Donau-Wald zeigen in aller Deutlichkeit, wie leicht sich demokratische Strukturen in der Raumplanung unterwandern lassen, wenn Kontrolle, Transparenz und Rückgrat fehlen:

  • Rechtsstaatliche Fristen werden instrumentalisiert, um überzogene Maßnahmen durchzudrücken.
  • Investoreneinfluss wird nicht nur geduldet, sondern in der Planung berücksichtigt.
  • Bürgerinteressen und Gemeindehinweise werden ignoriert oder bewusst ausgehebelt.
  • Planungsziele werden verändert, um unliebsame Tatsachen zu umgehen.

Das ist kein Planungsversagen – das ist ein Planungsskandal.


Forderung: Sofortige Überprüfung durch übergeordnete Stellen

Es ist höchste Zeit, dass hier nicht länger auf lokaler Ebene gemauschelt wird. Was in Donau-Wald geschieht, muss sofort durch unabhängige Stellen überprüft werden – sei es durch das Bayerische Innenministerium, die Raumordnungsbehörde oder parlamentarische Kontrollinstanzen.

Denn wenn Planungsverbände zu Erfüllungsgehilfen von Investoren verkommen, hat das mit demokratischer Energiewende nichts mehr zu tun. Dann bleibt von Bürgerbeteiligung nur noch ein Feigenblatt.

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Millionengrab im Bayerischen Wäldern: Wie der Mega-Windpark Natur und Steuerzahler ruiniert

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Was geplant ist – und was uns erwartet

Mitten in den uralten Wäldern Niederbayerns und der Oberpfalz, zwischen Mengkofen, Laberweinting, Geiselhöring, Neufahrn, Mallersdorf, Bayerbach, Sünching, Ergoldsbach und Schierling, sollen 12 Windparks entstehen zusammengefasst nennen wir das einen Mega-Windpark, wie ihn Bayern noch nie gesehen hat. Über 60 Windräder, jedes so hoch wie ein Wolkenkratzer, sollen sich bald durch die Baumkronen drehen – und das mitten im Forst, wo bislang Rehe, Füchse und seltene Vögel ihre Heimat hatten.

Während Bayern 2024 gerade einmal 15 neue Windräder ans Netz brachte – weit entfernt vom selbstgesteckten Ziel von 200 Anlagen pro Jahr – plant die Staatsregierung nun den großen Wurf: Mega-Windparks in den letzten unberührten Wäldern Niederbayerns und der Oberpfalz. Was Wirtschaftsminister Aiwanger als ‚Trendwende‘ verkauft, ist ein doppeltes Desaster.

Naturzerstörung unter dem Deckmantel der Energiewende

Was als grünes Prestigeprojekt verkauft wird, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als doppeltes Millionengrab: Für die Steuerzahler – und für die Natur. Denn für den Bau dieser Windräder müssen nicht nur einzelne Bäume, sondern ganze Schneisen in die Wälder geschlagen werden. Es geht nicht nur um die Standfläche der Türme, sondern auch um breite Zuwegungen, Kranstellflächen und dauerhafte Rodungen. Lebensräume werden zerschnitten, seltene Arten wie Fledermäuse und Greifvögel geraten in Gefahr, und der Wald als natürlicher CO₂-Speicher wird unwiederbringlich geschwächt. Ersatzaufforstungen auf dem Papier können den ökologischen Schaden vor Ort nicht ausgleichen.

Südquote: Subventionsmaschine auf Kosten der Allgemeinheit

Doch damit nicht genug: Die geplanten Windräder stehen in einer der windärmsten Regionen Deutschlands. Sie drehen sich oft im Leerlauf – kassiert wird trotzdem. Dank einer Sonderregel im Erneuerbare-Energien-Gesetz fließen für jede Kilowattstunde Windstrom aus diesen Schwachwindanlagen bis zu 13 Cent – mehr als doppelt so viel wie an windreichen Standorten im Norden. Der Süden zahlt drauf, die Betreiber lachen sich ins Fäustchen. Diese ‚Südquote‘ sollte eigentlich den Netzausbau reduzieren, wird aber zur Goldgrube für Investoren auf Kosten der Stromkunden. Das ist mehr als für Atomstrom in Großbritannien und sogar teurer als viele moderne Gaskraftwerke. Die Industrie in der Region winkt ab: Der Strom ist schlicht zu teuer, um wettbewerbsfähig zu sein. Die Differenz zahlt – wie immer – die Allgemeinheit.

Beton, Kosten, Folgeschäden

Zu den direkten Subventionen kommen versteckte Kosten: Für jedes Windrad müssen bis zu 5 km Waldwege betoniert werden – so breit wie eine Landstraße. Wo früher Wildkatzen ihre Spuren hinterließen, rollen bald Tieflader mit Rotoren durch – bezahlt aus Steuermitteln. Die Netzanbindung? Ebenfalls auf Kosten der Allgemeinheit. Und wenn die Anlagen nach 20 Jahren zurückgebaut werden müssen, bleiben tonnensweise Betonfundamente im Waldboden – ein ökologisches Erbe für Generationen.

Abregelung im Sommer – Betreiber kassieren trotzdem

Und als wäre das nicht schon absurd genug, kommt es in den Sommermonaten noch dicker: Wenn die Sonne scheint und die Photovoltaik-Anlagen auf Hochtouren laufen, produziert Bayern oft mehr Strom, als das Netz aufnehmen kann. Die Folge: Wind- und Solaranlagen werden abgeregelt, der Strom wird gar nicht erst eingespeist – aber die Betreiber kassieren trotzdem Entschädigungen. Bezahlt wird auch das aus dem großen Topf der Steuerzahler.

Wasserkraft? Ihr Potenzial ist längst ausgeschöpft. Gaskraftwerke? Politisch unerwünscht und teuer. Und so wird weiter gebaut, was das Zeug hält – koste es, was es wolle. Während die Politik von Klimaschutz spricht, werden im Namen der Energiewende uralte Wälder geopfert – für Windräder, die oft stillstehen müssen, weil das Netz überlastet ist. Die Rechnung zahlen am Ende nicht nur die Steuerzahler, sondern auch die Natur.

Wald‑Windkraft ist politisch umstritten

Besonders pikant: Selbst Naturschutzverbände sind gespalten. Während der BUND Naturschutz grundsätzlich für Windkraft plädiert, warnt der Landesbund für Vogelschutz (LBV) eindringlich: ‚Der Wald darf nicht zur Verfügungsmasse werden.‘ Die geplanten Anlagen bedrohen nicht nur Rotmilan und Schwarzstorch, sondern zerschneiden auch die letzten Rückzugsräume für Wildkatze und Luchs.

Blick ins Ausland: Warum dort kein Wald geopfert wird

Ein Blick über die Grenze zeigt die Absurdität: In Österreich werden Windräder in Wäldern kategorisch abgelehnt. In der Schweiz sind sie in Schutzgebieten verboten. Nur Deutschland opfert seine letzten Naturräume für eine Technologie, die an diesen Standorten wirtschaftlich unsinnig ist.

Lokaler Widerstand formiert sich

In Laberweinting formiert sich bereits Widerstand: Die Bürgerinitiative „Energiewende Ja – Umzingelung Nein“ kämpft für eine faire und nachhaltige Energiewende im Labertal. Wir sagen Ja zu grüner Energie und unterstützen den Ausbau erneuerbarer Energien – aber nicht um jeden Preis. Die geplante massive Umzingelung unserer Dörfer durch Windkraftanlagen bedroht unsere Lebensqualität, unsere Natur und das Miteinander in der Region. Wir setzen uns dafür ein, dass die Energiewende mit Augenmaß und unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger gestaltet wird. Unsere Heimat darf nicht zum reinen Industriegebiet werden. Es braucht Lösungen, die sowohl den Klimaschutz als auch den Schutz unserer Dörfer und Wälder im Blick haben.
— Simon Berleb / Bürgerinitiative EjUn

Es geht nicht nur um ein paar Windräder. Es geht um den Verlust unserer Landschaft, um den Eingriff in jahrhundertealte Wälder, unsere Vögel und Wildtiere und um die Zukunft unserer Kinder. Während in Berlin über Klimaziele diskutiert wird, sollen hier bei uns Schneisen durch Lebensräume geschlagen werden – für Anlagen, die wirtschaftlich nicht tragfähig und ökologisch katastrophal sind. Das ist nicht die Energiewende, die wir wollen. Wir fordern: Schluss mit der Zerstörung unserer Heimat!“
— Martin Promesberger / Bürgerinitiative ProNatur

Die nackten Zahlen am Ende:

Jede der 60 geplanten Windkraftanlagen soll im Jahr rund fünf Millionen Kilowattstunden liefern. Macht zusammen 300 Millionen Kilowattstunden. Die Extra-Subvention pro Kilowattstunde: sechs Cent. Das ergibt eine jährliche Zusatzbelastung von über 18 Millionen Euro – Jahr für Jahr, über Jahrzehnte. In 20 Jahren summiert sich das auf mehr als 360 Millionen Euro, die aus den Taschen der Bürger verschwinden. Und das alles für Strom, der teurer ist als Atom- oder Gaskraft, und der im Sommer oft gar nicht gebraucht wird.

Schlusswort & Handlungsaufruf

Die Zeit drängt: Noch können die Planungen gestoppt werden. Noch können Bürger Einspruch erheben. Doch das Zeitfenster schließt sich. In wenigen Jahren könnten die ersten Bäume fallen – für Windräder, die mehr kosten als sie bringen, die öfter stillstehen als laufen, und die unsere letzten Wälder in Industrielandschaften verwandeln.

Die Frage ist nicht, ob wir Klimaschutz brauchen. Die Frage ist: Müssen wir dafür unsere Seele verkaufen? Es gibt Alternativen: Photovoltaik auf versiegelten Flächen, Windkraft an geeigneten Standorten, echte Energieeffizienz statt Subventionswahnsinn. Bayern hat die Wahl – noch.

Quellen & Belege

Durchschnittliche Windgeschwindigkeit in Bayern (5–6 m/s) vs. Norden (8–9 m/s)

Studie: https://naturschutz-initiative.de/aktuell/klartext/keine-windenergie-im-wald-neue-studie-des-upi-institutes-laesst-wesentliche-aspekte-aussen-vor/

Höhere Kollisionsrisiken für Fledermäuse & Vögel

https://www.stmwi.bayern.de/fileadmin/user_upload/stmwi/publikationen/pdf/2023-05-24_Windenergieanlagen_im_Wald.pdf

Südquote im EEG – bis 20 % Zuschlag ab 2024

https://ariadneprojekt.de/media/2022/06/Ariadne-Analyse_Regionale-Steuerungsinstrumente_Juni2022.pdf

Flächenverbrauch pro Windrad im Wald (≈0,5 ha dauerhaft)

https://de.wikipedia.org/wiki/Windkraftanlage

EEG‑Vergütung – Subventionshöhe bis zu 13 Cent und Funktionsweise

https://www.windbranche.de/wirtschaft/eeg-verguetung

https://ariadneprojekt.de/media/2022/06/Ariadne-Analyse_Regionale-Steuerungsinstrumente_Juni2022.pdf

Österreichs Wald‑Ausschlusszone bei Windkraft

https://de.wikipedia.org/wiki/Windenergie_in_Ober%C3%B6sterreich

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Gefährdete Greifvögel im Visier: Rotmilan-Vorkommen im geplanten Windkraftgebiet bei Pramersbuch entdeckt

Rotmilan

Mitten im Herzen der niederbayerischen Kulturlandschaft spitzt sich ein grundlegender Zielkonflikt zwischen der dringend benötigten Energiewende und dem Schutz bedrohter Arten zu. Im Gebiet rund um Pramersbuch, wo die Errichtung mehrerer moderner Windkraftanlagen geplant ist, wurden in den vergangenen Wochen wiederholt Rotmilane (Milvus milvus) gesichtet – eine in Deutschland streng geschützte Greifvogelart, die als besonders windkraftsensibel gilt.

Die geplanten Windenergieanlagen, die jeweils eine Leistung von 7,2 Megawatt und eine Gesamthöhe von 261 Metern erreichen sollen, sind Teil eines groß angelegten Projekts zur Förderung erneuerbarer Energien in der Region Mengkofen. Ziel ist es, klimafreundlichen Strom für mehr als 33.000 Haushalte zu erzeugen und die lokale Wertschöpfung zu stärken. Doch der Schutz der Artenvielfalt stellt die Planer vor erhebliche Herausforderungen.


Rotmilan: Ein Symbol für Bayerns Artenvielfalt

Der Rotmilan ist nicht nur ein faszinierender Greifvogel, sondern auch ein Symbol für die biologische Vielfalt Bayerns. Deutschland trägt eine besondere Verantwortung für den Erhalt dieser Art, da hier etwa die Hälfte des weltweiten Bestands brütet. Rotmilane sind auf strukturreiche Kulturlandschaften angewiesen, in denen sie ausreichend Nahrung und geeignete Brutplätze finden. Gerade diese Lebensräume sind jedoch zunehmend durch Infrastrukturprojekte wie Windkraftanlagen bedroht.


Präzise Nachweise durch engagierte Bürgerinnen und Bürger

In den letzten Wochen haben aufmerksame Anwohnerinnen und Anwohner mehrfach Rotmilane beim Jagen, Kreisen und Ruhen beobachtet. Die Beobachtungen wurden sorgfältig dokumentiert: Viele hochauflösende Fotos teilweise mit GPS-Koordinaten, Datum und Uhrzeit belegen eindeutig, dass sich die Tiere regelmäßig im betroffenen Areal aufhalten – und zwar nicht zufällig, sondern mit territorialem Bezug. Die Sichtungen deuten auf mehrere ortsansässige Paare hin.

Die Bürgerinitiative hat die Nachweise systematisch gesammelt und in Beobachtungsprotokollen festgehalten. Mehrere Personen haben die Aktivitäten der Rotmilane unabhängig voneinander bestätigt. „Die Tiere fliegen regelmäßig über die geplanten Standorte hinweg – teils genau auf Höhe der späteren Rotorblätter. Das ist ein klares Alarmzeichen“, erklärt Bürgerinitiative Pronatur. „Wir sprechen uns nicht grundsätzlich gegen Windkraft aus – aber nicht an Orten, wo sie streng geschützte Arten gefährdet.“


Gesetzliche Lage: Artenschutz als verbindliches Leitprinzip

Die rechtliche Situation ist eindeutig: Nach dem Bundesnaturschutzgesetz und dem europäischen Naturschutzrecht dürfen Windkraftanlagen nicht in Gebieten errichtet werden, in denen windkraftsensible Arten wie der Rotmilan regelmäßig vorkommen. Das sogenannte „Helgoländer Papier“ der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten empfiehlt einen Mindestabstand von 1.000 bis 1.500 Metern zu einem Horst. Darüber hinaus ist das gesamte Umfeld – insbesondere in einem Radius von bis zu 3.000 Metern – auf bedeutende Jagdhabitate zu prüfen. Wird eine erhebliche Kollisionsgefahr festgestellt, ist das Vorhaben in der Regel nicht genehmigungsfähig.

In Bayern wurden bereits zahlreiche Windkraftprojekte aufgrund nachgewiesener Rotmilan-Vorkommen untersagt oder gestoppt. Auch technisch gesteuerte Abschaltzeiten gelten aus artenschutzrechtlicher Sicht nicht als ausreichend, sofern das Kollisionsrisiko insgesamt als erheblich eingestuft wird.


Energiewende und Naturschutz: Ein Balanceakt

Die Energiewende ist ein zentrales gesellschaftliches Ziel, das auch in der Region Mengkofen mit Nachdruck verfolgt wird. Die geplanten Windkraftanlagen sollen einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zur Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen leisten. Doch der Schutz bedrohter Arten wie des Rotmilans darf dabei nicht ins Hintertreffen geraten. Der Naturschutzbund (NABU) und andere Umweltverbände mahnen, dass die gesetzlichen Vorgaben konsequent eingehalten werden müssen und Ausnahmen nur in eng begrenzten Fällen zulässig sind.


Forderungen der Bürgerinitiative: Planungsstop, Transparenz und unabhängige Gutachten

Angesichts der dokumentierten Rotmilan-Aktivitäten fordert die Bürgerinitiative einen sofortigen Stopp der aktuellen Windkraftplanungen im Gebiet Pramersbuch. Es sei unerlässlich, zunächst ein unabhängiges, fachlich fundiertes Artenschutzgutachten in Auftrag zu geben, das die Situation vor Ort objektiv bewertet. Nur so könne sichergestellt werden, dass die streng geschützten Greifvögel nicht durch den Bau und Betrieb der Anlagen gefährdet werden.

Darüber hinaus setzt sich die Initiative für eine transparente Beteiligung der Öffentlichkeit im gesamten Planungsverfahren ein. Sämtliche gesetzlichen Vorgaben im Bereich Arten- und Naturschutz müssten konsequent eingehalten werden – ohne Abstriche und ohne voreilige Ausnahmen.

„Artenschutz ist kein Luxus, sondern ein gesetzlich verankertes Grundprinzip. Die Energiewende muss im Einklang mit dem Naturschutz stehen – nicht auf Kosten unserer letzten Greifvögel“, betont die Bürgerinitiative Pronatur.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob es gelingt, einen tragfähigen Kompromiss zwischen Klimaschutz und Artenschutz zu finden – oder ob der Rotmilan zum Symbol eines ungelösten Zielkonflikts in der bayerischen Energiewende wird.

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Leserbriefe

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Wie versprochen, veröffentlichen wir hier die eingegangenen Leserbriefe:

Nach unseren letzten Beiträgen haben uns zahlreiche Rückmeldungen erreicht – per E-Mail, über soziale Medien und sogar handgeschrieben per Post. Es zeigt sich einmal mehr: Das Thema bewegt die Menschen, regt zum Nachdenken an und sorgt für angeregte Diskussionen. Genau das war unser Ziel.

Ob zustimmend, kritisch oder nachdenklich – Ihre Meinungen sind für uns ein wertvoller Kompass. Sie spiegeln wider, was unsere Leserinnen und Leser denken, fühlen und fordern. Deshalb möchten wir auch nicht nur berichten, sondern Raum für den Dialog schaffen.

An dieser Stelle geben wir Ihnen das Wort – ungefiltert, ehrlich und vielfältig. Denn Ihre Stimmen gehören genauso zur Debatte wie unsere Recherchen.

Leserbrief #1

Ich möchte mich zu eurer Kritik am Bau der Windkraftanlagen und eurem Argument der Rodung von 1,2 Hektar Wald äußern, weil mir das Thema wirklich am Herzen liegt – als jemand, der den Wald liebt und der gleichzeitig Klimaschutz für dringend nötig hält.

Mir fällt auf, wie oft in der Diskussion gesagt wird, dass durch Windkraft „unwiederbringlich“ Wald zerstört wird. Das klingt erst mal dramatisch, aber wenn ich genauer hinschaue, stimmt das so pauschal einfach nicht. Die Flächen, die für Windräder gerodet werden, werden meist an anderer Stelle wieder aufgeforstet oder durch ökologische Maßnahmen ausgeglichen. Das wird leider oft gar nicht erwähnt.

Außerdem ist der Flächenverbrauch im Verhältnis zu anderen Energieformen wirklich gering. Für eine Windkraftanlage braucht man nur einen kleinen Teil des Waldes, meist für Wege und das Fundament. Der Großteil bleibt stehen oder wird später sogar wieder in einen natürlichen Zustand gebracht. Und die Standorte sind meistens so gewählt, dass keine alten, wertvollen Waldbestände betroffen sind, sondern Flächen, die sowieso schon forstwirtschaftlich genutzt werden.

Ich finde auch, dass das Argument, hier würde einfach „Natur zerstört“, den eigentlichen Zusammenhang übersieht: Unsere Wälder werden durch den Klimawandel – durch Trockenheit, Stürme und Schädlinge – viel mehr bedroht als durch einzelne Windkraftanlagen. Wenn wir wirklich etwas für den Erhalt des Waldes tun wollen, dann brauchen wir die Energiewende – und Windkraft spielt dabei eine Schlüsselrolle.

Mir ist bewusst, dass der Eingriff in die Natur immer gut überlegt sein muss. Aber mit Ausgleichsmaßnahmen und einer klugen Planung lohnt sich der Schritt. Ganz ehrlich: Die Rodung von 1,2 Hektar ist im Verhältnis zum Nutzen für den Klimaschutz und die Zukunft unserer Wälder ein vertretbarer Preis.

Ich wünsche mir, dass wir diese Diskussion weniger emotional und dafür sachlicher führen. Für mich ist klar: Die Energiewende und der Schutz des Waldes gehen zusammen, wenn wir es richtig machen.

Jasmin Walter

Leserbrief #2

Mit großer Zustimmung habe ich Ihre Ausführungen zur Zerstörung unseres Waldbodens gelesen – und ich möchte Ihnen beipflichten: Was sich manche Waldbesitzer erlauben, ist schlichtweg unverantwortlich.

Es ist eine wissenschaftlich belegte Tatsache, dass ein einziger Zentimeter Waldboden bis zu 100 Jahre benötigt, um zu entstehen. Und doch wird dieser wertvolle Lebensraum rücksichtslos von schweren Maschinen zerfahren, planiert und geschändet – als wäre er beliebig ersetzbar.

Wer so mit unserem natürlichen Erbe umgeht, handelt nicht nur kurzsichtig, sondern zerstört aktiv die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen. Solches Handeln darf nicht länger als „wirtschaftliche Nutzung“ verharmlost werden. Es ist ein Angriff auf das Ökosystem, auf die Artenvielfalt – und letztlich auf uns alle.

Ich danke der Bürgerinitiative Pronatur für ihren unermüdlichen Einsatz und fordere: Schluss mit der industriellen Vergewaltigung unserer Wälder! Nachhaltigkeit darf kein leeres Wort bleiben.

Nina Mayer

Leserbrief #3

Wenn wir uns zu Recht gegen die Industrialisierung unserer Landschaft wehren, dann sollten wir auch den Mut haben, die ganze Wahrheit auszusprechen. Jedes Mal, wenn ich sehe, wie sich Menschen empört über „Vogelschredder“ aufregen, nur um sich in der Pause ihr Wurstbrot aus Massentierhaltung schmecken zu lassen, frage ich mich: Wie glaubwürdig sind wir eigentlich?

Die traurige Realität ist, dass wir uns mit unserer selektiven Empörung selbst belügen. Während wir gegen Windräder kämpfen, die für Vögel und Wildtiere gefährlich sind, finanzieren wir mit unserem täglichen Konsum eine Agrarindustrie, die systematisch Lebensräume zerstört und millionenfaches Tierleid verursacht. Für Weiden und Futtermittelanbau werden Wälder gerodet, Böden vergiftet und Artenvielfalt vernichtet – alles für Schnitzel und Wurst, die am Ende ohnehin im Müll landen. Und dann wundern wir uns, warum die Insekten verschwinden und die Vögel verstummen?

Es ist an der Zeit, diese Doppelmoral zu beenden. Wer wirklich Naturschutz will, darf nicht nur gegen Windräder sein, sondern muss auch seinen eigenen Lebensstil hinterfragen. Die größte Bedrohung für unsere Tierwelt kommt nicht nur von Rotoren, sondern von einer Landwirtschaft, die Natur zur Ware macht und Tiere zu Produktionsgütern degradiert. Jedes Mal, wenn wir billiges Fleisch kaufen, machen wir uns mitschuldig an diesem System.

Ich verlange von dieser Bewegung, endlich konsequent zu sein. Entweder wir nehmen den Schutz von Tieren und Lebensräumen ernst – dann aber bitte ganzheitlich und ohne Ausreden. Oder wir geben offen zu, dass es uns in Wahrheit nur um unser eigenes Wohlbefinden geht, nicht um die Natur.

Nicole Bauer
(Veganerin und Umweltaktivistin und Windradgegnerin)

Leserbrief #4

Es wird höchste Zeit, dass wir uns als Gesellschaft wieder klar machen, wie sensibel unser ökologisches Gleichgewicht ist – und welchen Einfluss der Mensch auf elementare Prozesse wie den Sauerstoffkreislauf hat.

Unsere Atmosphäre besteht zu etwa 21 % aus Sauerstoff, doch dieser Anteil ist nicht selbstverständlich. Er wird zu einem Großteil durch Wälder, Moore, Algen und andere Pflanzen permanent neu produziert. Gleichzeitig steigt der CO₂-Anteil, nicht zuletzt durch menschliches Handeln: Verkehr, Industrie, Massentierhaltung und die rücksichtslose Abholzung von Wäldern treiben die Emissionen kontinuierlich in die Höhe.

Allein im Jahr 2023 hat die Menschheit rund 36 Milliarden Tonnen CO₂ freigesetzt – eine erschreckende Zahl, die uns nicht kaltlassen darf. CO₂ macht aktuell „nur“ etwa 0,04 % der Atmosphäre aus, doch dieser geringe Anteil reicht schon, um das Klima spürbar aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Wenn wir Wälder zerstören, vernichten wir nicht nur die „grüne Lunge“ unseres Planeten, sondern beschleunigen eine Spirale, die wir irgendwann nicht mehr stoppen können. Jeder Hektar, der verloren geht, verschlechtert die Sauerstoffproduktion und erhöht die CO₂-Konzentration – mit langfristigen Folgen für Gesundheit, Klima und Artenvielfalt.

Ich danke Ihnen für Ihre wertvolle Aufklärungsarbeit und wünsche mir, dass mehr Menschen begreifen: Der Wald ist kein Wirtschaftsgut – er ist Lebensgrundlage.

Thomas Berger

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Windkraft rettet das Klima – und tötet dabei die Natur?

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Windkraft wird häufig als Retter im Kampf gegen den Klimawandel gefeiert. Doch ein genauerer Blick zeigt, dass sie für Fledermäuse zu einer tödlichen Falle geworden ist. Während in den USA das Weißnasensyndrom bereits Millionen Fledermäuse dahinrafft, verstärkt der Ausbau der Windenergie das Sterben in alarmierendem Ausmaß. Die Folgen reichen weit über den Tierschutz hinaus – sie treffen Ökologie, Landwirtschaft und am Ende auch die menschliche Gesundheit.

Zwei tödliche Bedrohungen: Krankheit und Technik

Das Weißnasensyndrom, ausgelöst durch den aus Europa eingeschleppten Pilz Pseudogymnoascus destructans, verbreitet sich seit 2006 in Nordamerika und hat ganze Fledermauspopulationen dezimiert. Die Tiere haben eine hohe Lebenserwartung und vermehren sich langsam, oft mit nur ein bis zwei Jungtieren im Jahr. Deshalb ist der Fortbestand ganzer Arten durch solche Verluste akut bedroht.

Doch längst nicht nur Krankheiten sind das Problem. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts sterben Fledermäuse in noch nie dagewesenem Ausmaß auch durch Kollisionen mit Windkraftanlagen. Diese bilden seit 2000 die Hauptursache für Massentode bei Fledermäusen – eine Entwicklung, die sich in Tausenden Berichten seit 1790 so noch nie beobachtet wurde.

Windräder – unterschätzte Todesfallen

Fledermäuse fallen den Windrädern auf zweierlei Wege zum Opfer: Einerseits stoßen sie direkt mit den Rotorblättern zusammen, andererseits erleiden sie durch Druckabfall hinter den Flügeln schwere innere Verletzungen – ein sogenanntes Barotrauma. Hochrechnungen berichten von jährlich bis zu 200.000 getöteten Tieren allein in Deutschland, in den USA könnte die Zahl jährlich konservativ auf 600.000 geschätzt werden – genaue Zahlen fehlen, weil vor allem Windparks in fledermausreichen Regionen kaum untersucht sind.

Warum geraten Fledermäuse so häufig in die Nähe von Windrädern? Viele orientieren sich per Echoortung und verwechseln die Türme mit Bäumen, besonders wenn Windfarmen in der Nähe von Wäldern errichtet werden.

Technische Lösungen werden selten genutzt

Wissenschaftler haben einfache Lösungen zur Reduktion des Fledermaussterbens vorgeschlagen. So könnte der Betrieb der Windanlagen auf Zeiten mit stärkerem Wind beschränkt werden – das würde das Risiko für Fledermäuse um bis zu 80 % senken. Dennoch werden solche Maßnahmen kaum umgesetzt, weil der minimale Energieverlust als wirtschaftlich problematisch gilt.

Folgen für Landwirtschaft und Mensch

Fledermäuse sind zentrale Akteure im Ökosystem: Eine einzige Fledermaus vertilgt pro Nacht Tausende Insekten, darunter zahlreiche landwirtschaftliche Schädlinge. Ihr natürlicher Insektenschutz spart Landwirten jährlich Milliardenkosten durch weniger Pestizideinsatz. Der Rückgang der Fledermauspopulation zwingt Bauern jedoch dazu, vermehrt Insektizide einzusetzen – mit massiven Kosten- und Umweltfolgen.

Studien sehen einen Zusammenhang zwischen weniger Fledermäusen, steigendem Pestizideinsatz und sogar erhöhter Säuglingssterblichkeit, was die Tragweite dieser Entwicklung unterstreicht.

Das grün-grüne Dilemma: Klimaschutz gegen Naturschutz

Die Energiewende stellt die Gesellschaft vor ein „grün-grünes Dilemma“: Einerseits sollen Windparks fossile Energieträger ablösen und das Klima schützen, andererseits gefährden sie Artenvielfalt und Biodiversität massiv. Insbesondere für Fledermäuse, aber auch für bestimmte Vogelarten, sind Windenergieanlagen eine erhebliche Gefahr.

Notwendige Debatte um Naturverträglichkeit

Klar ist: Klimaschutz darf nicht auf Kosten der Artenvielfalt gehen. Der weitere Ausbau der Windenergie muss mit wirksamem Schutz sensibler Arten einhergehen. Dazu gehören:

Konsequente Berücksichtigung ökologischer Studien und Standortwahl abseits von Schlüsselhabitaten.
Technische Anpassungen (z.B. Abschaltungen bei Fledermausflug).
Gesetzliche Vorgaben und klare Regeln zur Minimierung naturschädlicher Nebenwirkungen.

Wer die Natur zerstört, wird das Klima nicht retten

Fledermäuse sind kein Randproblem für Naturschützer, sondern ein Symbol für die entscheidende Rolle intakter Ökosysteme. Wer natürliche Schädlingsbekämpfer opfert und die Pestizidlast erhöht, schadet am Ende sich selbst. Die Lösung erfordert Ehrlichkeit und einen echten Interessenausgleich zwischen Klimaschutz und Naturerhalt.

Windkraftanlagen dürfen keine Todesfallen für Fledermäuse sein. Nur so kann die Energiewende dauerhaft erfolgreich und wirklich nachhaltig sein.

Quellen:

Resultat weltweiter Untersuchung: Fledermaussterblichkeitsrate …
https://de.mongabay.com/2016/07/resultat-weltweiter-untersuchung-fledermaussterblichkeitsrate-nicht-mehr-nachhaltig/

PDF Fledermausschutz und Windenergie – David gegen Goliath?
https://fledermausschutz-sachsen.de/media/nabu_lfa_-_fledermausschutz_und_wka_final.pdf

Bedrohungen – NABU
https://www.nabu.de/presse/test/contentaudit/34096.html

Windräder: Todesfallen für Fledermäuse – wissenschaft.de
https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/windraeder-todesfallen-fuer-fledermaeuse/

PDF PD Dr. Christian Voigt – NABU
https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/energie/wind/voigt_nabu_230415.pdf

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Bürgerinitiative ProNatur ruft zur Teilnahme auf: Entscheidung über Windvorrangflächen steht bevor

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Am Donnerstag, den 10. Juli 2025, um 9:00 Uhr, kommt der Planungsausschuss des Landkreises Straubing-Bogen zu einer richtungsweisenden Sitzung im Landratsamt Straubing zusammen. Im Mittelpunkt steht ein Thema, das in den letzten Monaten für hitzige Debatten und wachsenden Unmut in der Bevölkerung gesorgt hat: die Festlegung von Windvorrangflächen im Landkreis.

Die Sitzung könnte endgültig über die Flächen entscheiden, auf denen künftig Windkraftanlagen errichtet werden dürfen – ein Schritt, der aus Sicht der Bürgerinitiative ProNatur tiefgreifende Folgen für Landschaft, Natur und Lebensqualität im ländlichen Raum hätte. Aus diesem Grund ruft die Initiative alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises auf, zahlreich an der Sitzung teilzunehmen, um ein klares Zeichen gegen den Bau von Windrädern im Landkreis zu setzen.

„Wir sind nicht gegen erneuerbare Energien – aber wir sind gegen eine ideologisch getriebene Windkraftplanung, die ohne Rücksicht auf Mensch, Natur und Heimat durchgedrückt werden soll“, erklärt ein Sprecher von ProNatur. „Es geht um den Erhalt unserer einzigartigen Kulturlandschaft, um Artenschutz, um den Schutz vor gesundheitlichen Risiken durch Infraschall und um die Frage, ob Bürgerinteressen überhaupt noch Gehör finden.“

Entscheidung hinter verschlossenen Türen?

Viele Mitglieder der Bürgerinitiative kritisieren, dass die Planung weitgehend ohne transparente Bürgerbeteiligung erfolgt sei. Zahlreiche Eingaben, Einwände und kritische Stimmen aus der Bevölkerung seien zwar entgegengenommen, aber bislang nicht ernsthaft berücksichtigt worden.

Auch rechtliche und ökologische Bedenken – etwa der Schutz von Vogelarten, die Nähe zu Wohngebieten oder die Frage der Wirtschaftlichkeit – seien untergeordnet behandelt worden, so ProNatur. Nun steht die Sorge im Raum, dass der Ausschuss die Flächen trotz breiter Ablehnung in der Bevölkerung festlegen könnte.

„Wir müssen sichtbar sein – für die Entscheidungsträger im Ausschuss und für die Öffentlichkeit. Nur wenn viele Menschen Gesicht zeigen, kann verhindert werden, dass unser Landkreis zur Industriezone für Windkraft wird“, so der Appell der Initiative.

Hintergrund

Im Zuge der nationalen Energiewende und der Klimaziele sollen auch im Landkreis Straubing-Bogen sogenannte Windvorrangflächen ausgewiesen werden – also Gebiete, in denen Windenergie bevorzugt und vorrangig ausgebaut werden soll. Kritiker befürchten, dass es zu einer Zerstückelung der Landschaft, einer Gefährdung von Tierarten sowie zu einer Entwertung von Immobilien kommen könnte. Auch der fehlende/schwache Wind in manchen Gebieten und die unkalkulierbaren Auswirkungen auf Mensch und Natur sind Gegenstand intensiver Diskussionen.

Fakten zur Sitzung
• Wann: Donnerstag, 10. Juli 2025, 9:00 Uhr
• Wo: Landratsamt Straubing, Sitzungssaal
• Thema: Entscheidung über Windvorrangflächen im Landkreis Straubing-Bogen
• Aufruf: Teilnahme aller interessierten Bürgerinnen und Bürger zur öffentlichen Sitzung und zum friedlichen Protest

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Frankreich stoppt Windkraft: Schutz für Mensch & Natur

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Es ist ein Paukenschlag aus Frankreich, der weit über die Landesgrenzen hinaus hallt: Das französische Parlament hat beschlossen, sämtliche neuen Genehmigungen für Windkraft- und Solarparks vorerst zu stoppen. Dieser Schritt kommt überraschend, aber er ist überfällig – und ein Signal, das auch Deutschland ernst nehmen sollte. Denn was seit Jahren von vielen Bürgern, Wissenschaftlern und Umweltschützern kritisiert wird, scheint in Frankreich nun erstmals politisch Gehör zu finden.

Grund für das Moratorium ist der zunehmende Druck aus der Bevölkerung. Immer mehr Menschen spüren, dass der massive Ausbau erneuerbarer Energien nicht nur Vorteile bringt. Im Gegenteil: Die sogenannten „grünen“ Technologien haben in den vergangenen Jahren massive Spuren in Natur, Landschaft und Lebensqualität hinterlassen. Windräder, einst als Hoffnungsträger gefeiert, sind vielerorts zu Symbolen der Entfremdung geworden. Riesige Konstruktionen ragen in die Landschaft, prägen ganze Regionen und zerstören dabei nicht selten Lebensräume, die über Jahrzehnte gewachsen sind. Wälder werden gerodet, um Platz für neue Anlagen zu schaffen. Böden werden verdichtet, Biotope unwiederbringlich zerstört.

Nicht nur die Natur leidet, auch die Menschen selbst. Besonders in ländlichen Regionen wird die Belastung durch Windräder immer deutlicher spürbar. Viele Anwohner berichten über Dauerlärm, Infraschall, Schattenschlag und gesundheitliche Beschwerden wie Schlafstörungen oder Kopfschmerzen. Die Nähe mancher Anlagen zu Wohnhäusern ist erschreckend – teils stehen sie in wenigen Hundert Metern Entfernung. Hinzu kommt der wirtschaftliche Schaden: Immobilien verlieren an Wert, Tourismus bricht ein, Menschen fühlen sich übergangen und ausgeliefert.

Auch der Tierwelt setzen die Anlagen enorm zu. Jahr für Jahr sterben zehntausende Vögel durch Kollisionen mit Rotorblättern. Besonders betroffen sind Greifvögel, die ihre Flugbahnen nicht an die künstlichen Hindernisse anpassen können. Fledermäuse, die auf bestimmte Jagdgebiete angewiesen sind, verschwinden, weil sie den durch Windräder erzeugten Druckunterschieden nicht standhalten können. Ganze Populationen gehen verloren – still, fast unbemerkt und doch dramatisch.

Doch nicht nur Windkraftanlagen stehen in der Kritik. Auch der Ausbau von Photovoltaik – insbesondere in Form großer Solarparks – hat seine Schattenseiten. Immer mehr fruchtbare Ackerflächen werden für riesige Anlagen versiegelt. Was früher der Nahrungsmittelproduktion diente, wird nun mit Metall und Glas überzogen. Besonders in Zeiten geopolitischer Spannungen und wachsender Unsicherheit bei der Lebensmittelversorgung wirkt dieser Trend geradezu paradox. Die Versiegelung von wertvollem Boden ist ein Eingriff in die Zukunftsfähigkeit ganzer Regionen – und wird dennoch mit dem Etikett „nachhaltig“ versehen.

Das französische Moratorium markiert hier eine dringend notwendige Zäsur. Zum ersten Mal steht nicht der blinde Fortschrittsglaube im Vordergrund, sondern die Frage nach den realen Folgen. Ziel ist eine umfassende Folgenabschätzung, eine ehrliche Bewertung der ökologischen, gesundheitlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Erneuerbaren-Ausbaus. Genau das, was Kritiker seit Jahren fordern: keine Politik nach Bauchgefühl, sondern nach Fakten.

Begleitet wurde die Abstimmung von einem politischen Paukenschlag: Die Fraktion des Rassemblement National brachte zeitgleich einen Antrag ein, das 2020 stillgelegte Atomkraftwerk Fessenheim wieder ans Netz zu nehmen. Auch wenn dieser Vorstoß schnell von der Atomaufsicht abgeschmettert wurde – das Kraftwerk ist inzwischen technisch weitgehend abgebaut und ein Wiederanlauf ist kaum realisierbar – verdeutlicht der Vorstoß doch eines: Die Debatte um Energieversorgung ist in Bewegung geraten. Es gibt wieder Alternativen, Diskussionen, ein Ringen um Wege statt das monotone Mantra vom „alternativlosen“ Ausbau.

Dass der Beschluss überhaupt zustande kam, lag auch an der Zusammensetzung des Parlaments zum Zeitpunkt der Abstimmung. Ein Bündnis aus den Republikanern und dem Rassemblement National brachte genügend Stimmen zusammen, während viele Abgeordnete der Regierung und linker Parteien nicht anwesend waren. Ein politischer Zufall vielleicht – aber einer, der einen echten Wandel auslösen könnte.

Was Frankreich hier tut, ist kein Rückschritt. Es ist ein Innehalten. Ein Nachdenken. Ein notwendiger Moment der Besinnung in einer Debatte, die viel zu lange von technokratischer Alternativlosigkeit geprägt war. Wer wirklich die Umwelt schützen will, darf sie nicht durch gigantische Industrieanlagen im grünen Gewand zerstören. Nachhaltigkeit bedeutet, Mensch und Natur in Einklang zu bringen – nicht, sie gegeneinander auszuspielen.

Frankreich zeigt, dass es auch anders geht. Der Ausbau erneuerbarer Energien muss demokratisch legitimiert, ökologisch verträglich und sozial gerecht sein. Es darf nicht darum gehen, möglichst viele Anlagen in möglichst kurzer Zeit zu errichten. Es muss darum gehen, die richtigen Entscheidungen für eine lebenswerte Zukunft zu treffen – mit Weitsicht, Augenmaß und Rücksicht.

Doch der Widerstand gegen Wind- und Solarparks speist sich nicht nur aus Umwelt- und Gesundheitsaspekten. Auch ökonomisch gerät der Ausbau zunehmend in die Kritik. Immer mehr Kommunen berichten von fehlender Wertschöpfung vor Ort. Die Gewinne fließen meist an überregionale Investoren oder große Energiekonzerne, während die betroffenen Gemeinden mit den Lasten allein gelassen werden. Das versprochene „Teilhabe-Modell“ für Bürger funktioniert in der Praxis oft nicht. Die Einnahmen sind gering, der Einfluss auf Standortentscheidungen noch geringer.

Hinzu kommt ein Thema, das bislang viel zu wenig beachtet wird: die Material- und Rohstofffrage. Windräder, insbesondere Offshore-Anlagen, benötigen riesige Mengen an Beton, Stahl und seltenen Erden – etwa für Permanentmagnet-Generatoren. Diese Rohstoffe stammen oft aus Ländern mit fragwürdigen Umwelt- und Sozialstandards. Der „grüne“ Strom ist also häufig nur vordergründig sauber, während anderswo Umweltzerstörung, Ausbeutung und Kinderarbeit an der Tagesordnung stehen. Ein grünes Gewissen auf dem Rücken anderer – das kann keine nachhaltige Zukunft sein.

Auch die Entsorgung wird zum Problem: Erste Windparks erreichen bald das Ende ihrer Lebensdauer. Doch was passiert mit den riesigen Rotorblättern, die aus Verbundstoffen bestehen und kaum recycelbar sind? Schon heute türmen sich ausgediente Blätter auf Deponien – ein wachsender Berg ungelöster Entsorgungsprobleme. Von einem echten „Kreislauf“ kann keine Rede sein.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Volatilität dieser Energiequellen. Wind- und Sonnenstrom stehen nicht zuverlässig zur Verfügung, sondern nur, wenn das Wetter mitspielt. Das zwingt die Netzbetreiber zu massiven Eingriffen ins Stromsystem – mit hohen Kosten. Gleichzeitig müssen konventionelle Kraftwerke – oft Gaskraftwerke – als Reserve vorgehalten werden. Der sogenannte „Zappelstrom“ bringt also keine Versorgungssicherheit, sondern macht das System anfällig, teuer und instabil.

Auch auf internationaler Ebene wird diese Diskussion lauter. In Skandinavien, Italien, Spanien und den USA mehren sich Stimmen, die einen „Green Deal“ nicht als Freifahrtschein für Großindustrie im Namen der Ökologie sehen wollen. Viele dieser Länder setzen nun verstärkt auf echte Innovation: dezentrale, bedarfsgerechte Systeme, Speichertechnologien und den sparsamen Umgang mit Ressourcen statt Flächenverbrauch im Gigawattmaßstab.

Die große Frage lautet: Wollen wir wirklich unsere letzten unberührten Landschaften opfern – für Technologien, die selbst erhebliche Nebenwirkungen haben? Oder brauchen wir eine neue Debatte darüber, wie eine wirklich nachhaltige Energiewende aussieht? Frankreich hat einen mutigen Schritt gewagt. Vielleicht ist es Zeit, auch bei uns nicht länger die Augen zu verschließen.

Quellen:

https://www.francesoir.fr/politique-france/l-assemblee-un-moratoire-sur-les-eoliennes-et-panneaux-solaires-seme-la-zizanie

https://www.lemonde.fr/energies/article/2025/06/19/un-moratoire-sur-l-eolien-et-le-solaire-adopte-a-l-assemblee-nationale-par-un-vote-conjoint-de-la-droite-et-de-l-extreme-droite_6614663_1653054.html

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Erfolgreiche Entwicklung: Positive Zugriffszahlen und starke regionale Präsenz bei der Bürgerinitiative ProNatur

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In einer zunehmend digitalen Welt ist der Erfolg einer Bürgerinitiative eng mit ihrer Sichtbarkeit und Reichweite verknüpft. Besonders erfreulich ist es, wenn die eigene Plattform nicht nur eine stetig wachsende Besucherbasis aufweist, sondern auch eine starke regionale Verankerung besitzt. Die Bürgerinitiative ProNatur erlebt aktuell genau diese Entwicklung: Mit täglich über 500 bis 700 regionalen Zugriffen setzen wir ein klares Zeichen für die Relevanz und Attraktivität unseres Engagements vor Ort. In diesem Artikel werfen wir einen umfassenden Blick auf die Bedeutung dieser Zahlen und was sie für die Zukunft unserer Initiative bedeuten.

Wachstum im digitalen Zeitalter

Die letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig eine ansprechende und funktionale Online-Präsenz für Initiativen wie ProNatur ist. Sie ist nicht nur Informationsquelle, sondern auch Kommunikationsplattform (Whatsapp), Servicepunkt und oft das erste Bindeglied zwischen Initiative und Unterstützern. Ein kontinuierlicher Anstieg der Zugriffszahlen bestätigt, dass die angebotenen Inhalte relevant, aktuell und ansprechend sind. Unsere Bürgerinitiative konnte in den vergangenen Monaten ein besonders erfreuliches Wachstum verzeichnen. Die täglichen Besucherzahlen von 500 bis 700 einzelnen Besuchern sind dabei mehr als nur eine statistische Größe – sie spiegeln das Vertrauen und das Interesse der Menschen wider, die sich für Natur- und Umweltschutz in ihrer Region engagieren möchten.

Regionale Zugriffe als Erfolgsfaktor

Was unsere Zugriffszahlen besonders bemerkenswert macht, ist ihre regionale Ausprägung. Während viele Initiativen auf eine möglichst breite, oft überregionale Reichweite setzen, liegt unser Fokus explizit auf der Region. Die Mehrheit unserer Besucher stammt aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet, was uns zahlreiche Vorteile verschafft. Unsere Berichte, Aktionen und Informationen sind gezielt auf die lokalen Bedürfnisse und Interessen zugeschnitten, was wiederum von unseren Unterstützerinnen und Unterstützern mit regelmäßigen Zugriffen honoriert wird. Zudem profitieren lokale Natur- und Umweltschutzprojekte von der erhöhten Sichtbarkeit, die ihnen unsere Plattform bietet. Dadurch wird das regionale Engagement gestärkt und neue Möglichkeiten für gemeinsame Projekte entstehen. Nicht zuletzt entwickelt sich ProNatur dadurch immer mehr zu einem digitalen Treffpunkt für Menschen aus der Region, die sich für eine nachhaltige Entwicklung ihrer Heimat einsetzen. Hier werden Informationen ausgetauscht, Veranstaltungen beworben und Ideen diskutiert, was das Gemeinschaftsgefühl vor Ort weiter fördert.

Was bedeuten diese Zahlen für uns?

Die konstant hohen Zugriffszahlen sind für uns in mehrfacher Hinsicht ein positives Signal. Sie bestätigen, dass unser inhaltlicher und organisatorischer Ansatz funktioniert und die Mischung aus aktuellen Berichten, informativen Ratgebern und Mitmach-Aktionen bei den Menschen ankommt. Gleichzeitig nehmen wir diese Entwicklung als Motivation, unser Angebot stetig zu erweitern und zu verbessern. Die Rückmeldungen unserer Unterstützerinnen und Unterstützer fließen dabei direkt in die Planung neuer Projekte und die kontinuierliche Optimierung unserer Arbeit ein. Darüber hinaus sorgt der Anstieg der Zugriffe dafür, dass unser Netzwerk an Partnern, lokalen Initiativen und Unterstützern aus der Region immer weiter wächst.

Hinter den Kulissen: Wie analysieren wir unsere Zugriffszahlen?

Unsere Auswertung erfolgt mit modernen Analyse-Tools, die nicht nur die Anzahl der täglichen Zugriffe, sondern auch das Nutzerverhalten detailliert erfassen. So sehen wir zum Beispiel, welche Themen besonders gefragt sind, zu welchen Tageszeiten das Interesse am größten ist und über welche Kanäle die Besucher*innen auf uns aufmerksam werden. Diese Daten helfen uns, die Aktivitäten von ProNatur noch gezielter an den Bedürfnissen unserer Zielgruppe auszurichten.

Ausblick: Mit Optimismus in die Zukunft

Die aktuellen Zugriffszahlen sind für uns Bestätigung und Herausforderung zugleich. Sie beweisen, dass wir mit unserem Fokus auf regionale Themen und nachhaltiges Engagement auf dem richtigen Weg sind. Gleichzeitig sehen wir darin auch den Auftrag, unser Angebot weiter auszubauen und unsere Rolle als Anlaufstelle für Natur- und Umweltschutz in der Region zu stärken.

Fazit

Über 500 bis 700 regionale Zugriffe am Tag – diese Zahl ist für die Bürgerinitiative ProNatur weit mehr als eine bloße Kennziffer. Sie steht für das Vertrauen, das uns die Menschen in der Region entgegenbringen, und für den Erfolg einer Strategie, die auf Nähe, Aktualität und Qualität setzt. Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern für ihr Interesse und freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen die nachhaltige Zukunft unserer Region zu gestalten.

Info

Unsere Auswertung der Zugriffszahlen erfolgt selbstverständlich streng nach den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Sämtliche erhobenen Daten werden anonymisiert verarbeitet und ausschließlich zur Verbesserung unseres Angebots genutzt. Der Schutz der Privatsphäre unserer Besucherinnen und Besucher hat für die Bürgerinitiative ProNatur höchste Priorität.

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Offener Brief an Herrn Hubert Aiwanger

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Offener Brief an Herrn Hubert Aiwanger

Dieser hat am 12.06.2025 auf Instagram über den den Account des Bayerischen Wirtschaftsministeriums Folgenden Text Veröffentlicht:

Du denkst, wir pflastern Bayerns Wälder mit Windrädern zu? So einfach ist es nicht.🌲

Wenn wir über die Energiewende sprechen, darf die Windkraft nicht fehlen.

➡️ Und hier muss Bayern aufholen. Gekauft. Das Ziel der Staatsregierung, 1000 neue Windräder in Bayern bis 2030, ist erreichbar, aber nur, wenn der Wald mitberücksichtigt wird.

Über ein Drittel der Landesfläche ist Wald, diese Gebiete liegen in der Regel am weitesten von Siedlungen entfernt und sind häufig der einzige Standort, an dem vorgegebene Abstände überhaupt eingehalten werden können.

Jetzt denkst du vielleicht, wir opfern wertvollen Wald für die Energiewende. 😱
Fakt ist aber, dass Natur und Bürger profitieren können.

💡 Viele Windräder sind Bürgerprojekte, wie aktuell im Hofoldinger Forst bei München. Die Anwohner profitieren direkt vom Stromverkauf.

Für den Bau der Windräder müssen Bäume gefällt werden, doch rundherum wird aufgeforstet oder ein Lebensraum geschaffen, der außerhalb des Waldes längst Mangelware ist. Die Natur gewinnt dazu – und für Vögel sind Windräder längst nicht so gefährlich wie Katzen, Fenster oder Straßen. 🚗

Windkraft im Wald ist mehr als saubere Energie.
Die Pachteinnahmen 💶 helfen auch dabei, den Wald aktiv umzubauen und widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen.

Was denkst du? Bist du bereit für Windräder im Wald bei dir daheim oder hast du Zweifel?
Schreib deine Meinung in die Kommentare. 👇.

Daraufhin bekam Herr Aiwainger innerhalb nur 24 Stunden Extreme Kritik von 31 Lesern und er hatte nur 3 Befüworter.

Offener Brief an Herrn Hubert Aiwanger

Sehr geehrter Herr Aiwanger,

mit großem Erstaunen und wachsender Besorgnis verfolgen wir Ihre jüngsten Werbekampagnen für den Ausbau der Windenergie in Bayern, insbesondere auf Plattformen wie Instagram. Sie präsentieren Windräder als zukunftsweisende Lösung, doch die Realität vor Ort sieht ganz anders aus: Während Sie in den sozialen Medien nur auf drei Befürworter stoßen, sprechen sich 31 Stimmen klar gegen Ihre Pläne aus, Bayern mit Windrädern zu überziehen. Die überwältigende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger – sowohl direkt als auch indirekt betroffen – lehnt die Errichtung von Windkraftanlagen in unserer Heimat entschieden ab.

Wie bereits erwähnt, zeigen sowohl Ihre eigenen Instagram Beiträge als auch unsere Unterschriftensammlung ein klares Bild: Über 80% der nicht direkt betroffenen Menschen sprechen sich gegen Windräder in unseren Wäldern aus. Bei den direkten Anwohnern ist die Ablehnung sogar noch deutlicher – 95% bis zu 100% der Befragten sind gegen Windkraftanlagen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Diese Zahlen sind ein unmissverständliches Signal, das Sie als verantwortlicher Minister nicht länger ignorieren dürfen.

Die Nachteile von Windenergieanlagen sind vielfältig und gravierend. Sie reichen von der massiven Beeinträchtigung des Landschaftsbildes über die Zerstörung wertvoller Natur- und Erholungsräume bis hin zu erheblichen gesundheitlichen Belastungen für die Anwohner. Der Lärm, der von den Anlagen ausgeht, ist nicht nur störend, sondern kann nachweislich zu Schlafstörungen, Stress und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Der sogenannte Infraschall, der von Windrädern ausgeht, ist ein weiteres, bislang viel zu wenig beachtetes Risiko für die Gesundheit der Menschen.

Darüber hinaus werden durch den Bau von Windkraftanlagen große Flächen Wald gerodet und Lebensräume für zahlreiche Tierarten unwiederbringlich zerstört. Besonders betroffen sind seltene und geschützte Arten wie Fledermäuse und Greifvögel, die durch die Rotoren getötet werden. Die Versiegelung von Böden, der Bau von Zufahrtswegen und die Errichtung von Betonfundamenten hinterlassen dauerhafte Schäden in unseren sensiblen Ökosystemen.

Auch wirtschaftlich sind Windräder keineswegs die Heilsbringer, als die sie oft dargestellt werden. Die Stromerzeugung ist wetterabhängig und schwankend, was zu einer unsicheren Versorgungslage führt. Die Kosten für den Ausbau der Netze und die notwendige Speicherung des Stroms werden auf die Verbraucher abgewälzt. Gleichzeitig sinken die Immobilienwerte in der Nähe von Windkraftanlagen drastisch, was für viele Familien existenzielle Folgen hat.

Ein weiterer, oft übersehener Punkt ist, dass die Interessen und Sorgen der betroffenen Anwohner bei der Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen regelmäßig ignoriert werden. Entscheidungen werden häufig über die Köpfe der Menschen hinweg getroffen, ohne Rücksicht auf deren Lebensqualität, Gesundheit und die Zukunft ihrer Heimat. Immer wieder zeigt sich, dass wirtschaftliche Interessen von Investoren und Projektentwicklern im Vordergrund stehen, während die berechtigten Anliegen der Bevölkerung keinerlei Gewicht haben. Dieses Vorgehen führt zu Frust, Unmut und einer tiefen Entfremdung zwischen Politik und Bürgern – und es macht deutlich, dass der Ausbau der Windkraft gegen den Willen der Mehrheit durchgesetzt werden soll.

Zudem ist die Frage der Versorgungssicherheit und Netzstabilität weiterhin ungelöst. Windenergie ist volatil und nicht grundlastfähig. In windarmen Zeiten drohen Versorgungslücken, die durch teure und umweltschädliche Reservekraftwerke ausgeglichen werden müssen. Die Abhängigkeit von wetterabhängigen Energiequellen kann zu einer gefährlichen Instabilität im Stromnetz führen – mit unkalkulierbaren Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft.

Auch der oft propagierte Beitrag der Windenergie zum Klimaschutz ist kritisch zu hinterfragen. Die Herstellung, der Transport und die Errichtung von Windkraftanlagen verursachen erhebliche Mengen an CO₂ und anderen Schadstoffen. Die Entsorgung der riesigen Rotorblätter und Fundamente nach Ablauf der Lebensdauer ist bislang ungelöst und stellt eine enorme Umweltbelastung dar. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass Windräder per se klimaneutral sind.

Als Sohn eines Landwirts und Diplom-Agraringenieur (FH) der Fachhochschule Weihenstephan sollten Sie, Herr Aiwanger, eigentlich aus erster Hand wissen, welche gravierenden Folgen der Bau von Windkraftanlagen in Wäldern und auf landwirtschaftlichen Flächen mit sich bringt. Gerade Sie müssten die Bedeutung intakter Böden, gesunder Wälder und funktionierender landwirtschaftlicher Flächen für unsere Ernährungssicherheit, den Wasserhaushalt und das ökologische Gleichgewicht kennen. Die Rodung von Waldflächen für Windräder zerstört nicht nur wertvolle Lebensräume, sondern beeinträchtigt auch die Schutzfunktionen des Waldes, etwa beim Hochwasserschutz und als CO₂-Speicher. Auf Feldern führen die massiven Fundamente, Zufahrtswege und Baustellen zu Bodenverdichtung, Erosionsgefahr und langfristigen Ertragseinbußen. Die landwirtschaftlichen Betriebe, die ohnehin schon unter wirtschaftlichem Druck stehen, werden so zusätzlich belastet und in ihrer Existenz gefährdet. Gerade von Ihnen, mit Ihrem fachlichen Hintergrund und Ihrer Herkunft, hätten wir mehr Verständnis und Einsatz für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen erwartet.

Besonders kritisch sehen wir auch, dass sich einige Waldbesitzer und Grundstückseigentümer durch die Verpachtung ihrer Flächen an Windkraftbetreiber persönlich bereichern, während die negativen Folgen für Umwelt, Natur und die Allgemeinheit in Kauf genommen werden. Es ist moralisch höchst fragwürdig, kurzfristige finanzielle Vorteile über den langfristigen Schutz unserer Heimat und der natürlichen Lebensgrundlagen zu stellen. Die Verlockung, mit Pachteinnahmen ein sicheres Einkommen zu erzielen, darf nicht dazu führen, dass wertvolle Wälder und Landschaften unwiederbringlich zerstört werden. Wer sich auf diese Weise bereichert, handelt nicht im Sinne des Gemeinwohls, sondern trägt aktiv zur Spaltung der Dorfgemeinschaft und zur Zerstörung unserer Umwelt bei.

Herr Aiwanger sie sollten sich für eine Energiepolitik einzusetzen, die auf Augenmaß, Vernunft und den Schutz unserer bayerischen Heimat setzt. Die Menschen in Bayern erwarten von ihrer Landesregierung, dass sie nicht blind einem Trend folgt, sondern verantwortungsvoll abwägt, was wirklich gut und richtig für Land und Leute ist. Stoppen Sie den weiteren Ausbau der Windenergie in sensiblen Gebieten und setzen Sie sich stattdessen für eine nachhaltige, naturverträgliche und sozial gerechte Energiepolitik ein. Es gibt zahlreiche Alternativen, die den Schutz unserer Heimat und die Versorgungssicherheit gleichermaßen gewährleisten können – von der Förderung der Solarenergie auf bereits versiegelten Flächen bis hin zu innovativen Speichertechnologien und einer echten Energieeinsparung.

Wir fordern Sie daher auf, die Sorgen und Argumente der betroffenen Bürgerinnen und Bürger ernst zu nehmen und von weiteren Plänen zur Errichtung von Windrädern in sensiblen Gebieten Abstand zu nehmen. Setzen Sie sich stattdessen für echte Alternativen ein, die unsere Heimat und unsere Lebensqualität bewahren!

Mit freundlichen Grüßen

Bürgerinitiative ProNatur

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Windräder im Wald – Wenn Klimaschutz zum Ökosystemproblem wird

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Die Energiewende ist in vollem Gange, und Windkraft gilt als eine der zentralen Säulen für eine nachhaltige Energieversorgung. Doch der Ausbau von Windenergieanlagen (WEA) in Wäldern wirft zunehmend kritische ökologische Fragen auf. Während neu angelegte Wälder auf den ersten Blick grün und lebendig erscheinen, fehlt ihnen oft die komplexe Bodenstruktur, die über Jahrhunderte gewachsen ist. Hinter dem schimmernden Vorhang der grünen Energiewende verbirgt sich eine besorgniserregende Realität, die oft übersehen wird.

Die unsichtbare Schatzkammer unter unseren Füßen

Waldböden sind mehr als nur Dreck unter den Bäumen. Sie sind lebendige Systeme, die Wasser speichern, Nährstoffe bereitstellen und als Heimat für unzählige Mikroorganismen dienen. Die Bildung von nur einem Zentimeter Waldboden kann bis zu 100 Jahre dauern. Diese Tatsache macht deutlich, wie unüberlegt der Eingriff in diesen sensiblen Lebensraum ist. Wenn wir Windkraftanlagen in Wäldern errichten, riskieren wir nicht nur die Zerstörung von Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten, biologischer Vielfalt, sondern tragen auch zur Verschärfung des Klimawandels bei – genau dem Problem, das wir mit diesen Anlagen zu bekämpfen versuchen. Der Waldboden ist weit mehr als nur ein einfacher Untergrund; er ist ein lebendiges, komplexes Netzwerk. In nur einem Kubikmeter gesunden Waldbodens leben mehr Organismen als es Menschen auf der Erde gibt – von Pilzen und Mikroben bis hin zu Insekten und Wurzeln. Dieses fein abgestimmte Zusammenspiel sorgt nicht nur für das Wachstum der Bäume, sondern stabilisiert auch das Klima, filtert Wasser und speichert CO₂ über lange Zeiträume. Wenn dieser Boden durch Baufahrzeuge verdichtet oder durch Fundamente versiegelt wird, stirbt die Biodiversität allmählich ab. Ein echter Waldboden lässt sich nicht künstlich ersetzen. Er ist das Ergebnis jahrhundertelanger Arbeit der Natur – und genau deshalb ist er so schützenswert.


Waldboden als Wasserspeicher – natürliche Klimaanlage im Wald

Ein gesunder Waldboden wirkt wie ein riesiger Schwamm: Er speichert Regenwasser, gibt es bei Trockenheit langsam wieder ab und schützt Pflanzen sowie Tiere vor extremen Wetterbedingungen. Dieser natürliche Wasserspeicher hilft, das lokale Klima zu regulieren, kühlt die Umgebung und verhindert Bodenerosion. Wenn der Waldboden jedoch durch den Bau von Windkraftanlagen verdichtet oder abgetragen wird, verliert er diese wichtige Fähigkeit. Regenwasser fließt dann oberflächlich ab, was Überschwemmungen verstärken und die Grundwasserversorgung beeinträchtigen kann. Besonders in Zeiten, in denen Wetterextreme zunehmen, ist es entscheidend, diese Funktion zu schützen – auch für uns Menschen.

Mykorrhiza – das geheime Kommunikationsnetz im Boden

Wälder sind nicht einfach nur eine Ansammlung von Bäumen; sie sind vielmehr lebendige soziale Netzwerke. Durch unterirdische Pilzgeflechte, die als Mykorrhiza bekannt sind, kommunizieren die Bäume miteinander, tauschen Nährstoffe aus und warnen sich vor Schädlingen. Diese Pilze leben in enger Partnerschaft mit den Baumwurzeln und sind entscheidend für die Nährstoffaufnahme. Wenn der Waldboden gestört oder zerstört wird, zerbricht dieses Netzwerk – oft mit katastrophalen Folgen für den gesamten Wald. Eine neu angelegte Fläche ohne dieses feinmaschige Pilzsystem ist wie ein Internetanschluss ohne Router: Es gibt keinen Austausch, keine Verbindung und kein Leben mehr wie zuvor.

Bodenzerstörung ist irreversibel – Natur kennt kein „Zurücksetzen“

Ein häufiges Argument von Windkraftbefürwortern ist: „Die Natur holt sich alles zurück.“ Doch das stimmt nur bedingt – und erfordert viel Geduld. Während Bäume relativ schnell nachgepflanzt werden können, ist der zerstörte Waldboden für immer verloren. Ein versiegelter oder abgetragener Boden regeneriert sich nicht in menschlichen Zeiträumen. Wo heute Maschinen Schneisen schlagen und Fundamente gießen, könnte in Jahrhunderten vielleicht wieder ein funktionierendes Ökosystem entstehen – wenn überhaupt. Aber im Hier und Jetzt verlieren wir wertvolle Lebensräume, Bodenfunktionen und biologische Vielfalt. Der Wald ist kein Industriegebiet, das sich einfach renaturieren lässt. Die Zerstörung seines Bodens ist ein stiller, aber dauerhafter Verlust.

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Wiederaufforstung – echte Renaturierung oder grüne Beruhigungspille?

Nach solchen Eingriffen wird oft von „Wiederaufforstung“ gesprochen. Doch in Wirklichkeit handelt es sich häufig eher um kosmetische Maßnahmen als um echte ökologische Renaturierung. Die neu angelegten „Wälder“ bestehen meist aus Monokulturen oder schnell wachsenden Arten, die zwar grün aussehen, aber nicht annähernd die Funktionen eines gewachsenen Mischwaldes übernehmen können. Diese Pflanzaktionen sind in vielen Fällen eher symbolisch – eine PR-Maßnahme, um die Bürger zu beruhigen. Man könnte auch sagen: eine ökologische Beruhigungspille mit kurzer Halbwertszeit.

Windkraft im Wald: Ein zweischneidiges Schwert

Der Bau von Windkraftanlagen im Wald bringt nicht nur das Fällen von Bäumen mit sich, sondern erfordert auch den Bau von Zufahrtswegen und Fundamenten. Diese Eingriffe können zu einer Verdichtung des Bodens führen, was die Fähigkeit des Bodens, Wasser aufzunehmen, verringert und die Lebensbedingungen für viele Bodenorganismen stark beeinträchtigt. Es ist paradox, dass der Einsatz von Windenergie, der als umweltfreundlich gilt, tatsächlich erhebliche Umweltschäden verursachen kann. Zudem führt die Rodung und Fragmentierung von Waldflächen zur Zerstörung von Lebensräumen für zahlreiche Tierarten. Besonders betroffen sind Fledermäuse und Vögel, die durch die Rotorblätter der Windräder in Gefahr geraten. Auch die Biodiversität leidet, und viele Tierarten, die auf intakte Wälder angewiesen sind, verschwinden aus diesen Gebieten. Die ökologischen Folgen sind alarmierend und werfen die Frage auf, ob wir den Preis für unsere Energieproduktion nicht zu hoch bezahlen.

Alternativen und Lösungen

Der Ausbau und das Vorantreiben erneuerbarer Energien darf nicht auf Kosten unserer Wälder geschehen. Stattdessen könnten wir bereits versiegelte Flächen nutzen oder Windkraftanlagen in weniger sensiblen Gebieten installieren. Wo bleibt der Weitblick, wenn wir fruchtbare Böden und intakte Ökosysteme opfern, nur um die Energiewende zu beschleunigen? Außerdem sollten bei der Planung von Windparks gründliche Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt werden, die oft nur als notwendiges Übel angesehen werden. In vielen Fällen fließen die Ergebnisse solcher Prüfungen nicht ausreichend in die Entscheidungsprozesse ein. Die gesetzlich geforderten Verfahren müssen strenger überwacht und konsequenter umgesetzt werden, um den tatsächlichen ökologischen Schäden gerecht zu werden.

Fazit

Wir sollten den Schutz unserer Wälder und Böden eng mit dem Ausbau erneuerbarer Energien verknüpfen. Es ist wichtig, dass wir uns die Frage stellen, ob wir wirklich bereit sind, unsere natürlichen Ressourcen für kurzfristige Energiegewinne zu opfern. Eine nachhaltige und umweltfreundliche Energiezukunft kann nur dann Realität werden, wenn wir die Grundlagen unseres Ökosystems ernst nehmen und respektieren. Die Herausforderung ist enorm, und es liegt an uns, die Balance zwischen Klimaschutz und Naturschutz zu wahren. Ein achtsamer und respektvoller Umgang mit der Natur ist entscheidend, um effektive und nachhaltige Lösungen zu finden – sowohl für uns als auch für die kommenden Generationen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um unsere Prioritäten zu überdenken und den Preis, den wir für unsere Energie zahlen, kritisch zu hinterfragen.

📚 Quellen

  1. Langsame Bodenbildung im Wald
    Die Bildung von nur einem Zentimeter Waldboden kann bis zu 100 Jahre dauern. Diese Böden sind essenziell für das Ökosystem Wald und reagieren empfindlich auf Veränderungen.
    https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/waldboden/boden-des-jahres
  1. Auswirkungen von Windkraftanlagen auf den Waldboden
    Der Bau von Windkraftanlagen im Wald führt zu Bodenverdichtungen und -versiegelungen, was die Wasseraufnahmefähigkeit reduziert und die Lebensbedingungen für Bodenorganismen verschlechtert.
    https://naturwald-akademie.org/viel-wind-um-die-windkraft-im-wald/
  1. Kritik an Wiederaufforstungsmaßnahmen
    Wiederaufforstungen nach Rodungen für Windkraftanlagen bestehen oft aus Monokulturen oder schnell wachsenden Arten, die nicht die Funktion eines gewachsenen Mischwaldes übernehmen können.
    https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/waelder/waelder-deutschland/windenergie-waldschutz-zusammenpassen

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